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Was ist POWER?
Die Forschung zu sozialen Ängsten hat ergeben, dass Menschen mit einer sozialen Phobie soziale Situationen anders wahrnehmen als Menschen ohne soziale Phobie. Menschen mit sozialer Phobie nehmen, ohne es zu merken, nur Ausschnitte von komplexen Situationen wahr und neigen zu einseitigen, negativen Interpretationen von mehrdeutigen sozialen Situationen. Bei einem Vortrag kann es beispielsweise sein, dass eine Person mit sozialen Ängsten nur Zeichen von Langeweile und Desinteresse im Publikum wahrnimmt, obwohl es durchaus auch Zuhörer gibt, die interessiert nicken oder lächeln. Zweideutige Gesten, wie zum Beispiel aus dem Fenster blicken, werden von Personen mit sozialer Phobie meist negativ interpretiert ("Der langweilt sich. Mein Vortrag ist schlecht."). Diese negative Interpretation der Situation geschieht meist nicht bewusst und wird deshalb nicht noch einmal überdacht. Es bleibt einfach ein negativer Eindruck der Situation zurück. Auch in zwischenmenschlichen Kontakten kann diese negativ verzerrte Interpretation ungünstige Konsequenzen haben. Stellt ein Gesprächspartner beispielsweise keine Fragen, wird das schnell als Zeichen von Ablehnung wahrgenommen. Dass der Gesprächspartner vielleicht selbst etwas unsicher ist und nicht weiß, welche Fragen er stellen soll, wird dabei nicht berücksichtigt. Das führt dazu, dass sich die Befürchtungen in sozialen Situationen bestätigen ("Er wird mich langweilig finden, kein Interesse haben.") und soziale Situationen weiterhin bedrohlich bleiben. Mit Hilfe von "Power" wollen wir Sie dabei unterstützen, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Sie sollen darin gefördert werden, Situationen so wahrzunehmen, wie sie wirklich sind und nicht so, wie Sie befürchten, dass sie sind. Dabei hilft es, zu trainieren, vielfältig und angemessen interpretieren.
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