LIVIA – Selbsthilfe für Trauernde

Die Universität Bern testet ein internetbasiertes Selbsthilfe-Programm für Menschen mit anhaltenden Trauersymptomen nach dem Verlust des Partners oder der Partnerin.

Mitmachen

Wer kann mitmachen?

Die Studie richtet sich an Menschen, die Eine Teilnahme ist unabhängig vom Wohnort möglich.

Was wird erforscht?

Die Studie überprüft die Wirksamkeit eines internetbasierten Selbsthilfe-Programms für Menschen mit anhaltenden Trauersymptomen nach dem Verlust des Partners/der Partnerin. Das Programm basiert auf einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapieansatz. Zunächst werden Informationen zu Trauerreaktionen und deren Bewältigung vermittelt. Dann erfolgt eine Klärung Ihrer aktuellen Situation und Übungen, wie Sie Ihren Alltag, Ihre Gefühle und Gedanken positiv beeinflussen können. Danach setzen Sie sich mit dem Verlust und Ihren Reaktionen darauf auseinander. Schliesslich steht die Gestaltung der neuen Situation und des Lebens ohne den Partner/der Partnerin im Zentrum.

Eine Teilnahme ist leider nicht mehr moeglich. Die Rekrutierung der Studienteilnehmer wurde abgeschlossen.

Was ist Ihr Nutzen?

Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen dafür, dass das Programm Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Trauerreaktionen reduziert und die Lebensqualität verbessern kann. In genau dieser Form wurde das Programm noch nie wissenschaftlich untersucht. Daher handelt es sich bei den erwarteten positiven Effekten um Annahmen, die gegebenenfalls nach Studienabschluss bestätigt werden.

Wo liegen die Risiken?

Aufgrund bisheriger Untersuchungen muss nicht mit Nebenwirkungen oder einer Verschlechterung Ihres Zustandes durch die Teilnahme am Selbsthilfe-Programm gerechnet werden. Das Ausfüllen der Fragebogen ist aber mit einem gewissen Aufwand verbunden. Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir die Frage, ob andere Behandlungsmethoden (insbesondere Psychotherapie oder Psychopharmakotherapie) für Sie geeigneter wären, mit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht beantworten können.

Achtung bei Krisen!

Unser Selbsthilfe-Programm eignet sich nicht für Krisen. Wir sind nicht rund um die Uhr erreichbar und können deshalb bei akuten Krisen nicht angemessen reagieren. Wenn sich Ihr Zustand in der letzten Zeit so verschlimmert hat, dass es Ihnen als akzeptable Lösung erscheint, sich das Leben zu nehmen, so sprechen Sie bitte umgehend mit einem Arzt oder einem Psychotherapeuten oder wenden Sie sich alternativ an die international gültige Notrufnummer 112, die Sie jederzeit erreichen können. Ausserdem informiert die Auskunft (CH 1818, D 11833) über Notfallnummern in Ihrem Wohnbezirk.

Wie funktioniert geleitete Selbsthilfe?

Die Hauptkomponente des internetbasierten Selbsthilfe-Programms sind zehn Kurseinheiten, die aufeinander aufbauen und im Wochenrhythmus bearbeitet werden sollten. Dafür benötigen Sie pro Sitzung ca. 40–60 Minuten. Ergänzend werden Sie angeleitet, bestimmte Übungen in Ihren Alltag zu integrieren. Die Behandlung erfordert also auch einigen Aufwand, wobei Sie sich die Zeit und die Arbeit mit dem Programm selbst einteilen können. Insgesamt dauert das Programm 12 Wochen. Währenddessen werden Sie von einem Psychologen/einer Psychologin der Abteilung Klinische Psychologie der Universität Bern unterstützt. In einer Art E-mail-System, welches in das Programm integriert ist, können Sie schriftlich und auf elektronischem Weg jederzeit Fragen stellen. Zusätzlich erhalten Sie einmal in der Woche ein kurzes schriftliches Feedback von Ihrem Psychologen/Ihrer Psychologin, der/die nachvollziehen kann, wie Sie das Selbsthilfe-Programm genutzt haben. Falls das Programm nicht Ihren Erwartungen entspricht, können Sie es jederzeit abbrechen.

Wie läuft die Studie ab?

Falls Sie sich für eine Teilnahme interessieren und per E-Mail anmelden, senden wir Ihnen ausführlichere Informationen und eine Einverständniserklärung via E-Mail.

Abklärung: Falls Sie diese Unterlagen unterschrieben zurücksenden, klären wir mit Ihnen ab, ob sich eine Studienteilnahme in Ihrem Fall eignet. Dazu erfragen wir persönliche Angaben wie Alter, Geschlecht und Trauersymptome sowie Informationen über eventuelle andere Probleme. Dies geschieht per Fragebogen, den Sie in ca. 30 Minuten über das Internet ausfüllen können. Danach bitten wir Sie um einen Termin für ein kurzes Telefon-Interview, damit wir Ihre Situation detaillierter abklären können. Hierfür sollten Sie sich ungefähr 15 Minuten Zeit reservieren. Falls eine Teilnahme ungeeignet ist, empfehlen wir bei Interesse passendere Angebote; in jedem Fall können Sie aber unser Programm gratis nutzen.

Alle Teilnehmenden werden zufällig entweder der Gruppe mit sofortigem Zugang zum Programm oder der Wartegruppe zugeordnet, die den Zugang zum Programm 12 Wochen später erhält. Dies ist nötig um zu untersuchen, ob die Teilnahme am Programm zu einer Verbesserung führt oder ob die Schwierigkeiten mit der Zeit von alleine besser werden.

Dauer: Das Programm sowie die Wartezeit dauert je 12 Wochen. Während des Programms werden zehn aufeinander aufbauende Kurseinheiten à 40–60 Minuten angeboten, zusammen mit verschiedenen Übungen und Kontakt zu einer Psychologin oder einem Psychologen.

Abschluss: Am Ende des Programms bzw. der Wartezeit bitten wir Sie, die Fragebögen erneut auszufüllen (ca. 30 Minuten) und wenn Sie möchten, ein etwa 10-minütiges Telefonat mit uns zu führen. Dies ermöglicht uns, die Wirkung des Programms einzuschätzen. Sechs Monate später würden wir gerne noch ein paar weitere Fragen online an Sie richten, um die Stabilität der Wirkung beurteilen zu können.

Zur Datensicherheit

Wir werden für diese Studie Ihre persönlichen Daten erfassen. Dies geschieht via Internet (Fragebogen), schriftlich (Einverständniserklärung) und telefonisch (Interview). Wir haben folgende Massnahmen getroffen, um die Vertraulichkeit dieser Daten zu gewährleisten:

  1. Alle Daten werden wir verschlüsseln. Verschlüsselung bedeutet, dass alle Angaben, die Sie identifizieren könnten (z.B. Name, Geburtsdatum usw.), durch einen Code (Schlüssel) ersetzt werden, so dass für Personen, die den Code nicht kennen, keine Rückschlüsse auf Ihre Person mehr möglich sind. Zugang zum Schlüssel hat nur die Studienleitung. Ihr Name wird nicht zusammen mit den Daten gespeichert. Nur anonymisierte Daten sind den Fachleuten zur wissenschaftlichen Auswertung zugänglich.
  2. Der Zugang zum Selbsthilfe-Programm ist passwortgeschützt und die Übermittlung Ihrer Daten via Internet erfolgt verschlüsselt. Dabei kommt eine Technik zum Einsatz, die auch zum Beispiel Banken im internetbasierten Zahlungsverkehr einsetzen (SSL-Verschlüsselung). Auch der oben erwähnte E-Mail-Austausch zwischen Ihnen und dem Psychologen/der Psychologin findet innerhalb der geschützten Internetplattform statt.
  3. Alle im Rahmen dieser Studie erhobenen Daten und persönlichen Mitteilungen unterliegen der Schweigepflicht.

Kontakt zur Studienleitung

Die Studie wird am Institut für Psychologie der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Hansjörg Znoj sowie von PD Dr. Jeannette Brodbeck durchgeführt und vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert. Bei Fragen wenden Sie sich bitte via E-mail an jeannette.brodbeck@psy.unibe.ch oder an hansjoerg.znoj@psy.unibe.ch. Die Kontaktadresse ist:

Universität Bern
Institut für Psychologie
Prof. Dr. Hansjörg Znoj
Fabrikstrasse 8
CH - 3012 Bern
Tel. + 41 31 631 45 91

Gibt es Kosten oder eine Entschädigung?

Nein. Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Für Ihre Arbeit mit dem Programm erhalten Sie keine finanzielle Entschädigung.

Unsere Studie wurde auf folgenden Webseiten vorgestellt: